Der “Scirocco” ist unsere Kurzinfo aus Italien, angelehnt an den südöstlichen Wind, der regelmäßig über das Mittelmeer in den Norden kommt, bringt unser Scirocco die neusten Infos aus dem Süden. Alle zwei Wochen berichten wir über die aktuelle Lebenslage für Schutzsuchende, darunter die Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt, die Mängel des italienischen Unterbringungssystems und vieles mehr. Eine Überblick über die letzten Monate:
In der ersten Aprilhälfte wurde Italien vor dem EMGR wegen der Abschiebung von vier Tunesiern vom Hotspot Lampedusa nach Tunesien veruteilt. Außerdem berichten wir über den "Migrationsnotstand", den der italienische Ministerrat am 11. April beschlossen hat. Was sich darunter versteht, könnt ihr hier nachlesen.
In der zweiten Ausgabe des Monats berichten wir über die Billigung des Cutro-Dekrets, das neue Regeln für die Bestrafung von Schmugglern sowie für den Bau weiterer Haftanstalten vorsieht. Außerdem geht es hier auch um eine parlamentarische Anfrage an den Minister für Inneres und Gesundheit über den Einsatz von Psychopharmaka in Abschiebehaftanstalten, die einen sehr hohen Anteil an den Gesundheitsausgaben ausmachen.
Im Mai fanden bilaterale Gespräche zwischen Giorgia Meloni und dem Kommandeur der selbsternannten Libyschen Nationalarmee (LNA), Khalifa Haftar, statt, bei denen es um die zahlreichen Landungen in Italien ging. In diesem Scirocco sprechen wir auch über den strukturellen Mangel an sicheren Unterkünften für minderjährige Flüchtlinge und die Proteste der im Hotspot von Lampedusa festsitzenden Jugendlichen.
Auch im zweiten Teil des Monats berichten wir über bilaterale Beziehungen, diesmal über die Spannungen zwischen Italien und Frankreich und das Treffen zwischen dem italienischen Innenminister Matteo Pientedosi und seinem tunesischen Amtskollegen Kamel Fekih über eine sogenannte freiwillige Rückführung von Italien nach Tunesien.
Es gibt neue Entwicklungen bei den Ermittlungen im Fall des Cutro-Schiffsunglücks: Sechs Personen stehen nun auf der Liste der Verdächtigen. Wir schreiben darüber in Scirocco 11 sowie über den Lighthouse-Bericht, der ebenfalls neue Details zu den Ereignissen liefert.
In unserem 12. Scirocco berichten wir über den Besuch der EU-Staats- und Regierungschefs in Tunis. Dieser zeigte gemischte Ergebnisse: Während auf EU-Ebene von großen Fortschritten die Rede ist, sieht der tunesische Präsident das anders und sagt, Tunesien solle kein Grenzwächter der EU werden. In dieser Ausgabe können Sie auch über den Open Arms-Prozess gegen Matteo Salvini lesen, der mit der Anhörung von Zeug*innen fortgesetzt wird. |